Tradition verpflichtet - Wer feiern wollte, mußte gut trinken...

Wer feiern wollte, mußte gut trinken...

Eine Urkunde überreichte der stell- vertretende Hauptgeschäftsführer der IHK, Elmar Lohfink (rechts), an das Gastwirtsehepaar Susanne und Gernot Walk. Foto: Karl-Heinz Burkhardt

200jähriges Jubiläum des Gasthofes „Goldener Stern" / Empfang und Grußworte

Eiterfeld-Soisdorf (bh) Dem Gast und dem dörflichen Leben hat sich stets die Familie Walk in mehreren Generationen in der 200jährigen Geschichte ihres Gasthauses verpflichtet gefühlt. Diese Tradition in Soisdorf wurde während eines Empfanges anläßlich des Jubiläums von mehreren Gratulanten gewürdigt.

Das 200jährige Bestehen des Gasthauses „Zum goldenen Stern" bedeutet im Kammerbezirk etwas ganz besonderes, stellte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Fulda, Elmar E. Lohfink, heraus. Es gebe hier viele Häuser und Höfe, die ebenfalls dieses stolze Alter aufweisen., doch könne er sich an keinen Landgasthof erinnern, der seit zwei Jahrhunderten stets im Familienbesitz blieb.

 

Dienen am Gast

Das Dienen am Gast, so Lohfink, habe man hier hervorragend gelebt. Diese Tradition führe heute Gernot Walk zusammen mit seiner Ehefrau Susanne fort. Er habe gute Lehrmeister gehabt und durch seine Arbeit im Ausland auch „über den Tellerrand" schauen, dort neue Trends auf­nehmen und diese in der Heimat, in Soisdorf, umsetzen können. Auch seine Frau komme aus dem Gastronomiefach.

Der stellvertretende IHK-Geschäftsführer erwähnte unter an­derem auch die vielen Gäste aus dem Ausland, die im Gasthaus „Zum goldenen Stern" einkehrten und die Walksche Familienatmosphäre genießen konnten. In Anerkennung der unternehmerischen Leistung überreichte Lohfink zum 200jährigen Bestehen, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft, eine Urkunde der IHK.

 

Besondere Bedeutung

Bürgermeister Berthold Jost gratulierte im Namen des Gemeindevorstandes und der Marktgemeinde Eiterfeld zum Jubiläum. Er erinnerte an die besondere Bedeutung von Gaststätten, die neben Kirche und Schule zur Grundausstattung eines Dorfes zählten. Leider, so Jost, würden immer mehr Gastwirte die Zapfhähne für immer zudrehen, wo­mit sich auch die Frage nach der Lebensqualität in einem Dorf stelle.

Der Wunsch nach immer mehr Bürgerhäusern dürfte auch dazu beigetragen haben. Sie seien aber kein Ersatz für eine Gaststätte.

Bürgermeister Jost dankte dem Gastwirteehepaar und der Familie, die mit viel Freude ihr Haus führen und sich dem Bereitstellen guter Speisen und Getränke für die Gäste widmeten. Er über­reichte ein Geschenk.
Daß die Gaststätte Walk den Ortsnamen Soisdorf weit über die Grenzen des Eiterfeldes Amtes trage, dafür bedankte sich Ortsvorsteher Erhard Vogt. Er erinnerte auch an den verstorbenen Gastwirt Josef Walk, der vielen Mitbürgern geholfen und die Dorfjugend unterstützt habe. Für den Hotel- und Gaststättenverband Hessen gratulierte der Vorsitzende des Kreisverbandes Hünfeld, Karl Seipel. In Würdigung der Verdienste und in Dankbarkeit für die Mitarbeit übergab er eine Jubiläumsurkunde.

 

Rat und Trost

Was gute Gastwirte und Gastwirtsfrauen ausmache, das hob Dechant Albert Reinl in seiner Glückwunschrede hervor. Es sei das in heutiger Zeit verlorengegangene Zuhören. Mögen Gernot und Susanne Walk wie bereits ihre Vorfahren dem Gast weiterhin Rat geben und Trost spenden, wenn dieser gefragt sei, und auf den „christlich gelegten Wurzeln weiterbauen", war der Wunsch des Ortspfarrers. Seinen Dank für die Mithilfe im Gasthaus Walk richtete er an alle Familienmitglieder, insbesondere an Elfriede Walk und Leni Bastheim.

Richard Walk, ein Bruder des Inhabers, ließ die 200jährige Geschichte noch einmal Revue passieren. Man sehe sich im Hause Walk der Tradition verpflichtet und werde sich den Herausforderungen der Zeit stellen und an traditionellen Verpflichtungen festhalten, betonte er.

 

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